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Schwerin, Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern, ohne Signatur
Sammelhandschrift: Wirnt von Grafenberg: Wigalois (1ra–68va) [Anfang fehlt, Beginn mit v. 1861]. Wolfram von Eschenbach: Parzival (69ra–206vb; bis 803,7).
Papier.
206 Bl.
30 x 21 cm.
Nördliches Mitteldeutschland (Bonath II, S. 245); mitteldeutsch (Martin, Schirok); niederdeutsch (Lisch).
Um 1435–1440 (Schirok 1982, S. 40).
Für den Wigalois (Bl. 1–68) wurde etwas dünneres und daher auch stärker beschädigtes Papier verwendet als für den Parzival (Bl. 69–206).
(Hier auf die Archivbeschreibung zurückgreifen)
Wigalois: Erste Lage fehlt. VI–57 + VII–120 + 4VI68.
Parzival: VII+182 + 3VII124 + VII–1137 + VII151 + VIII–1166 + VIII182 + X202 + 4206
22 x 13 cm (Wigalois); 24 x 16 cm (Parzival).
2.
32–34 (Wigalois); 37–49 (Parzival).
Gotische Kursive des 15. Jhs. (Crain) Zwei Schreiber: Erste Hand: Wigalois; Zweite Hand: Parzival. Die Schrift im Parzival erscheint zunächst kleiner und gedrängter, gegen Ende zu jedoch voluminöser. Der Text ist durchgehend geschrieben, ohne – mit Ausnahme einiger weniger Satzpunkte – Interpunktionszeichen. Im Parzival gibt es so gut wie keine Rasuren, Korrekturen wurden zumeist in Form von Durchstreichungen durchgeführt. Verwendet wurde dunkle schwarze und (ab B. 197va) hellere braune Tinte Auf Bl. 170rb befindet sich von anderer Hand in hellbrauner Tinte neben dem letzten Vers der Vermerk: m[zw]#;e[/zw]i[zw]n[/zw] din#.st. Diese Hand dürfte mit jener des Lagenbezeichners identisch sein.
Im Wigalois finden sich häufig Überschriften in roter Tinte, auf die regelmäßig eine rote Lombarde folgt. Der Parzival weist keine Überschriften auf.
Rubriziert.
Im Wigalois und im Parzival werden durchgehend zweizeilige, rote Lombarden verwendet. Die neben den Lombarden stehenden Zeilen sind im Wigalois regelmäßig rot unterstrichen. Im Wigalois zu Beginn der Spalten häufig Hervorhebung einzelner Buchstaben der ersten Zeile durch rote Strichelung und Verlängerung der Schäfte. Im Parzival werden die Anfangsbuchstaben zu Beginn jeder Spalte weitgehend regelmäßig als Cadellen mit rotverzierten Fadenranken wiedergegeben; zusätzlich (teilweise) Hervorhebung einzelner Buchstaben der ersten Zeile durch rote Strichelung und Verlängerung der Bögen.
Der Beginn des Parzival auf Bl. 69r wird mit einer in etwa sechszeiligen, mit unauffälligen Fadenranken verzierten roten Initiale angezeigt. In seltenen Fällen werden die üblichen zweizeiligen Lombarden größer ausgeführt.
Brauner Ledereinband des 19. Jhs.
Zur Falzverstärkung wurden jeweils in der Mitte einer Lage Pergamentstreifen einer nicht identifizierten lateinischen Hs. wohl aus dem 13. Jh. benutzt.
Wigalois (Bl. 68va): Explicit Wigalois; in roter Umrahmung: Explicit explicuit etc.; in roter Tinte: Hie hat das buch ey[1](n)[/1] ende [z] Ane alle mi#.s#.sewende [z] Her wigolus was er genant [z] Der die ebent#;vure er rant. Ansonsten gibt es weder im Wigalois noch im Parzival Schreiberglossen.